Wunder Nummer 71
Die Belgierin Nathalie Basteyns leidet seit zehn Jahren an MS und ist nicht gewillt, diese Krankheit kampflos hinzunehmen. Die 51-jährige Regisseurin und Produzentin ist zwar auch im Rollstuhl noch eine aktive Frau, aber die Schmerzen setzen ihr zu. Sie sind immer da, schränken sie ein, machen Nathalie auch depressiv.
Zusammen mit ihrer Freundin, der Fotografin Lieve Blancquaert, und ihrem Pfleger Gustave Dikumueni macht sie sich auf, um den Schmerz loszuwerden und vielleicht eine wundersame Heilung zu erfahren. Sie möchte so gerne wieder gehen können und schmerzfrei sein.
Lourdes ist denn auch das Ziel der Reise. Dies, obwohl Nathalie nicht gläubig ist. Aber ein Versuch ist es wert, denn offenbar geschehen in Lourdes tatsächlich Wunder. Das letzte anerkannte Wunder, die Nummer 70, ist die Franziskaner-Oblatin Bernadette Moriau. Auch sie wird die Reisegruppe aufsuchen, um mit Moriau über ihre Heilung zu sprechen. Doch zuvor besuchen Nathalie und ihr Team verschiedene Spezialisten und versuchen diverse Schmerzbekämpfungsansätze: von der buddhistischen Meditation zur halluzinogenen Selbsterfahrung, vom Arzt bis zum Neurowissenschaftler probieren sie alles aus. In Lourdes wimmelt es dann von verzweifelten Menschen und Nathalie sieht sich mit ihrer eigenen Hilflosigkeit konfrontiert.
«Wunder Nummer 71» lebt von seiner Protagonistin Nathalie, die mit einer unglaublichen Offenheit über ihre Ängste und Sehnsüchte spricht und trotz ihrer Situation weder den Humor noch die Hoffnung verloren hat.
«Wunder Nummer 71» hat am diesjährigen Prix Europa den Preis für die Beste Europäische TV-Dokumentation gewonnen.
Natalie Fritz, Religionswissenschaftlerin und Redaktorin Medientipp
«Wunder Nummer 71 (Mirakel Nr. 71)», Belgien 2023; Regie: Nathalie Basteyns; ProtagonistInnen: Nathalie Basteyns, Lieve Blancquaert, Gustave Dikumueni
Bis zum 18. Januar 2024 auf SRF Sternstunde Religion zum Streamen: