Abbé Pierre

Abbé Pierre ist ein Deckname. Unter diesem hat Henri Grouès im besetzten Frankreich während des Zweiten Weltkrieges gegen das Nazi-Regime gekämpft. Der Priester half jüdischen Menschen und politisch Verfolgten, über die Grenze in die Schweiz zu kommen. Widerstand und Kampf prägten von da an das lange engagierte Leben von Abbé Pierre.

Der gleichnamige Spielfilm folgt chronologisch dem Lebensweg des streitbaren Mannes, der während dreissig Jahren auf der Liste der beliebtesten Franzosen stand. Aus einer reichen französischen Industriellenfamilie stammend, verschenkte er das Erbe seines Vaters und wurde nach dem Gymnasium bei den Jesuiten Novize bei den Kapuzinern. Aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung musste er aber auf das karge Mönchsleben verzichten. Bescheiden lebte er dennoch sein Leben lang. Nach dem Krieg wurde er Abgeordneter der französischen Nationalversammlung, 1949 gründete er die Bewegung «Emmaus», die sich in den Jahren nach dem Krieg in Paris um Arme und Obdachlose kümmerte. 1969 wurde die Organisation international und ist heute auf vier Kontinenten vertreten.

Das Biopic ruft den charismatischen Priester mit Bart und Béret in Erinnerung. Der allen Menschen, die bei ihm anklopften, nur drei Fragen stellte: «Hast du Hunger? Bist du müde? Möchtest du dich waschen? Komm, wir haben auf dich gewartet.» Der Film erzählt die Geschichte eines Menschen, der seine Mission für die Ärmsten der Gesellschaft während seines langen Lebens nie aus den Augen verloren hat.

Eva Meienberg

«Abbé Pierre», Frankreich 2023, Regie: Frédéric Tellier, Besetzung: Benjamin Lavernhe, Emmanuelle Bercot, Michel Vuillermoz; Verleih: JMH Distribution SA, Internet: Film – L’Abbé Pierre – une vie de combats – Distributions JMH (jmhsa.ch)

Kinostart: 28. März 2024