„The Prison and the Priest“

Pater Peter Meienberg engagiert sich in der kenianischen Hauptstadt Nairobi für Gefangene und Rechtlose. Er setzt sich ein für die Flüchtlingsarbeit und die Existenzsicherung der Ärmsten im Land. „Sternstunde Religion“ sendet das Porträt des Missionars und Seelsorgers am 8. Februar 2009 um 10.00 Uhr auf SF1. Der Dokumentarfilm von Armin Menzi und Ivo Kummer wird von der Fachstelle „Filme für eine Welt“ und Caritas Schweiz unterstützt.

Der Ostschweizer Peter Meienberg wirkt seit 48 Jahren als Benediktinermissionar in Afrika. Zuerst als Stadtpfarrer im Nordwesten Kenias, dann bei Nomadenstämmen in Zentralafrika. Vor 15 Jahren hat er als Flüchtlingsbetreuer den Genozid in Ruanda miterlebt. Seit 10 Jahren ist der bald 80-jährige Pater als Seelsorger in den Gefängnissen von Nairobi tätig. Er ist einer der wenigen Weissen, die überhaupt Zugang zu den Kerkern haben. In beharrlicher Überzeugungsarbeit hat er inzwischen eine bemerkenswerte Gefängnisreform in Gang gesetzt.

Konkrete Gefängnisarbeit

Zum Beispiel im Frauengefängnis Langata, in dem die inhaftierten Frauen dahin vegetieren und ohne Rechtsschutz auf die Aburteilung warten. „Als ich vor neun Jahren mit der Gefängnisarbeit begonnen habe, durfte ich jeweils am Sonntag die Eucharistie feiern, das Evangelium auslegen und das Brot brechen. Jeder weitere Kontakt mit den Insassen war mir verboten. Dies in einer Situation, in der im Frauengefängnis Langata allein im Trakt für Untersuchungsgefangene etwa 300 Frauen auf 1200 Quadratmetern lebten – in Unterkünften aus den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts: schmutzig, stinkend, dunkel.“ Gegen die staatliche Willkür hat er sich zur Wehr gesetzt und für bessere Bedingungen gekämpft.

Vom Pater zum „Businessman“

Durch die Arbeit mit den Ärmsten hat Peter Meienberg erkannt, dass er nicht nur Seelsorger sein kann, sondern auch für das leibliche wohl dieser Menschen verantwortlich ist. Mit einem Darlehen seines Bruders Felix hat er den Faraja Trust aufgebaut, ein Hilfswerk mit inzwischen 35 Mitarbeitern. „Man muss den Kapitalismus nutzen“, schmunzelt der weltgewandte Pater. Nachdem er ein Kloster in Kenia aufgebaut hat, ist er formell wieder zu seiner Benediktinerabtei St. Otmarsberg in Uznach zurückgekehrt. Doch sein Herz schlägt für Afrika. Sein Leben ist in Kenia verankert und seine Spiritualität der tätigen Nächstenliebe sieht er voll und ganz an diesem Ort verwirklicht.

Eindrückliche Bilder

Der Dokumentarfilm „The Prison and the Priest“ von Armin Menzi und Ivo Kummer beleuchtet das Wirken des Missionars hinter den Gefängnismauern und in den Slums von Nairobi. Er zeigt seltene Bilder aus einer verborgenen Welt, die besonders eindrücklich die Motivation und Spiritualität des Benediktiners belegen. Der Film wurde durch die Filmförderung der kirchlichen Hilfswerke der Schweiz unterstützt. Er zeigt exemplarisch, wie christliche Missionare in der heutigen Zeit in der Nord-Süd-Arbeit involviert sind.

Charles Martig, Filmbeauftragter Katholischer Mediendienst
charles.martig@kath.ch

„The Prison and the Priest“ in Sternstunde Religion:

  • Sonntag, 8. Februar, 10.00 Uhr, SF1
  • Dienstag, 10. Februar, 11.00 Uhr, SFinfo
  • Der Film ist während sieben Tagen nach der Erstausstrahlung online abrufbar:
    http://www.sf.tv/sf1/sternstunden/einzel.php?docid=videos-religion

    Weiter Informationen:

  • Produktion des Films: http://www.insertfilm.ch
  • Lebenslauf Peter Meienberg: http://www.meienberg.net/faraja/peter_meienberg.htm
  • Benediktinerabtei St. Otmarsberg, Uznach: http://www.abtei-uznach.ch/index_main.htm