The Kite Runner (Drachenläufer)

Amir, ein Jungautor in Kalifornien, erhält einen Anruf, er möge in seine alte Heimat Afghanistan reisen, es gäbe etwas gut zu machen. Dies ist der Auftakt zu einer gigantischen Rückblende in eine völlig andere Welt zu einer anderen Zeit: Kabul vor dem Einmarsch der Roten Armee, eine lebendige Metropole. Die Bubenfreundschaft zwischen Amir und Hassan, dem Sohn des Dieners, nimmt wegen Amirs Feigheit ein jähes Ende. Bald darauf flieht sein Vater mit ihm in die USA. Als Erwachsener muss Amir in das nun unter dem Joch der Taliban stehende Land zurückkehren.

Der Film nach dem Bestseller-Roman «Drachenläufer» von Khaled Hosseini ist von Marc Forster gedreht, der aufs Neue sein Gespür für dichte Dramen beweist. Er spielt gekonnt auf der Klaviatur der Emotionen, dem Sog der Geschichte über Freundschaft, Würde, Gewalt und Vergebung will man sich schnell nicht mehr entziehen. Und so taucht man ein in das Afghanistan der siebziger Jahre, erlebt die Exilafghanen in Amerika und blickt auf die zerstörerische Willkür der Talibansoldaten. Die nachfolgenden kriegerischen Wirren sowie die aktuelle politische Lage bleiben story-bedingt ausgeblendet. Dafür werden im Kleinen die Spannungen zwischen den (sunnitischen) Patschunen und den (schiitischen) Hazaren deutlich, ohne jedoch die konfessionellen Animositäten zu benennen.

Christine Stark, Reformierte Filmbeauftragte
christine.stark@ref.ch

«The Kite Runner», Regie: Marc Forster, USA 2007, Besetzung: Khalid Abdalla, Atossa Leoni, Shaun Toub, Zekiria Ebrahimi, Ahmad Khan Mahmoodzada; Verleih: Universal Pictures Switzerland, Internet: http://www.universalpictures.ch/kino/d, Filmwebsite: http://www.drachenlaeufer.ch

Kinostart: 17. Januar 2008