Sternstunde Religion. Die Kirche bin ich – Wie der Papst unfehlbar wurde

Vor 150 Jahren verkündet Papst Pius IX. das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes in Rom. Dort herrscht ein tiefes Misstrauen gegen die Moderne. Man fürchtet sich vor der „Willkür freier Gewissensentscheidungen“ und vor der Auflösung alter Ordnungen. Um diesen „Verfallserscheinungen“ entgegenzuwirken, will man das Papsttum stärken. Folgerichtig sagte Pius IX. von sich selbst: „Die Kirche bin ich!“. Der Theologe und Historiker Hubert Wolf hat Jahre in verschiedenen Archiven des Vatikans geforscht und faszinierende Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht. In Spielszenen kommen historische Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts in fiktiven, auf Originalzitaten basierenden Interviews, zu Wort. Befürworter und Gegner der Unfehlbarkeit standen einander schon vor 150 Jahren unversöhnlich gegenüber. Zu Wort kommen Theologen, Kardinäle und eine Frau, die damals heftig das Wort ergriff: Cristina Trivulzio Belgiojoso – eine italienische Intellektuelle und Vorreiterin für Frauenrechte