Musik für einen Gast. Christine Becker, Herausgeberin, Nachlassverwalterin

Christine Becker ist 23, als sie Jurek Becker kennenlernt. Sie erlebt ihn an einer Lesung, zu der sie eigentlich gar nicht hin will. Wenig später sind sie ein Paar. Und Christine Becker, die Germanistin mit Buchhändlerlehre, wird Jureks engste Mitarbeiterin. In gewissem Sinne ist sie das immer noch. Denn nach Jurek Beckers Krebstod 1997 betreut sie seinen Nachlass. Acht Bücher sind seither daraus entstanden. Als letztes ein Buch mit Jureks Postkarten vor genau einem Jahr. Aber es gibt noch eine andere Christine Becker. Die Verlegertochter aus Tübingen zum Beispiel, in deren Elternhaus namhafte Geistesgrössen der Sechzigerjahre ein- und ausgegangen sind. Die Rebellin der Siebzigerjahre, die sich gegen den Mief der frühen Bundesrepublik zur Wehr setzt, oder die Neu-Londonerin, die eben in London mit ihrem Partner zusammengezogen ist. Christine Becker im Gespräch mit Michael Luisier, der sie an ihrem neuen Lebensort besucht hat