Le théorème de Marguerite

Marguerite ist ein Mathe-Nerd. Formeln und Zahlen geben ihr Sicherheit. Als sie die vorläufigen Ergebnisse ihrer Dissertation vorstellen soll, wird sie von Lucas, dem neuen Zögling ihres Doktorvaters, während ihrer Präsentation auf einen Denkfehler hingewiesen. Marguerites Berechnungen sind nicht korrekt. Ihre Welt bricht zusammen, von ihrem Doktorvater fühlt sie sich hintergangen. Sie wirft das Studium hin und sucht sich einen Job, um ihre Stipendienschulden abzutragen.

Durch Zufall trifft sie Noa, die eine Wohngenossin sucht. Als die beiden mit der Miete in Verzug geraten, beschliesst Marguerite an den illegalen Mahjong-Runden im Hinterzimmer ihres chinesischen Vermieters teilzunehmen. Bald verdient sie viel Geld, ist der Mahjong-Star im Viertel. Und plötzlich sieht Marguerite eines der grössten Probleme der Mathematik, die Goldbachsche Vermutung, aus einer neuen Perspektive. Um es zu lösen, braucht sie aber Unterstützung. Wie wird Konkurrent Lucas auf ihre Anfrage reagieren?

Anna Novions Spielfilm skizziert die hierarchische und patriarchal geprägte Wissenschaftswelt bisweilen zwar etwas gar schwarz-weiss, aber Abhängigkeiten und Eitelkeiten treten so deutlich zutage. Der Film spielt mit der Rollenkonvention «Nerd» sowie mit Geschlechterstereotypen. Und obwohl die distanzierte Marguerite es dem Publikum nicht einfach macht, sich mit ihr zu identifizieren, so schaut man Ella Rumpf in dieser Rolle doch gerne zu – sogar, wenn man glaubt, Pythagoras sei eine griechische Insel.

Natalie Fritz, Religionswissenschaftlerin und Redaktorin Medientipp

«Le théorème de Marguerite» Frankreich/Schweiz 2023; Regie: Anna Novion; ProtagonistInnen: Ella Rumpf, Julien Frison, Jean-Pierre Darroussin; Verleih: Outside the Box; Webseite: https://outside-thebox.ch ; Filmseite:  https://www.outside-thebox.ch/de/le-theoreme-de-marguerite/

Ab 14. Dezember 2023 im Kino