Katholische Welt. Halloween – die Toten sind los

Es wäre zu billig, «Halloween» nur als Jux und Schabernack zu nehmen. Doch was steckt eigentlich dahinter? Der Abend des Allerheiligenfestes (1. November, «Hallow-Even») nimmt mit dem Vesper-Gottesdienst schon das Fest Allerseelen vorweg. Alte Bräuche des Totengedenkens, mit Ernst und leichtem Gruseln, weisen vom Mittelalter über das frühe irische Christentum auf Sterben und Tod. In der Neuzeit entwickelt sich die katholische Vorstellungswelt weiter, über Spanien und Mexiko, schliesslich gelangt «Halloween» in die USA und wird, angetrieben vom Kommerz, zu einer Mode auch bei uns. Viele Märchen, Legenden und Spuk-Geschichten schildern Begegnungen mit längst Verstorbenen. Auch die grosse Literatur, etwa Dante Alighieri, der grosse italienische Dichter, spricht davon in der «Hölle» (L´Inferno): Hinter zeitbedingten Vorstellungen zeigt sich der uralte Mythos vom Gang in die Unterwelt. Der Weg in die Unterwelt ist die Begegnung mit sich selbst, ein stufenweiser Initiations-Weg, schwierig