Katholische Welt. Vom Sinn und Unsinn des Betens

Tischgebete vor dem Essen und Abendgebete vor dem Schlafengehen sind vielen Menschen noch aus ihrer Kindheit bekannt. Im Erwachsenwerden verliert sich dieses ritualisierte Beten oft. Eine Veränderung und Weiterentwicklung des eigenen Gebetsverhaltens ist nicht automatisch die Folge. Nicht selten wird das Beten ganz eingestellt, gar als unsinniges Verhalten deklariert, da es nutzlos zu sein scheint. Und dennoch gibt es auch heute noch Menschen, für die das Gebet wichtig ist, als fester Bestandteil ihres Lebens und ihrer Beziehung zu Gott. Der Theologe und Priester Gotthard Fuchs, ehemaliger Direktor der katholischen Akademie Rabanus-Maurus der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz ist sogar der Ansicht, dass das Beten eine elementare Äusserung menschlichen Lebens ist. Demnach ist das Gebet ursprünglich so selbstverständlich, wie das Atmen