GULag. Die sowjetische «Hauptverwaltung der Lager» (1/3)

Mit der Errichtung der ersten Straf- und Arbeitslager wurde bereits 1918 begonnen, nur wenige Monate nach der Oktoberrevolution. Die Bolschewiki wollten sich dort ihrer politischen Gegner entledigen und «asoziale Elemente» durch Zwangsarbeit umerziehen. Einen ersten Grossversuch starteten sie auf den Solowezki-Inseln, wo Tausende politische Gefangene und andere Straftäter auf unmenschlichste Weise gefügig gemacht werden sollten. Nach Lenins Tod übernahm Stalin die Macht, peitschte die Industrialisierung des Landes durch und liess die Landwirtschaft zwangskollektivieren, was zu grossen Hungersnöten führte. In weit abgelegenen Gegenden wie der sibirischen Kolyma-Region entstanden riesige Zwangsarbeiterkomplexe. Die sowjetische Geheimpolizei GPU, die zur Aufgabe hatte, den «Volkskörper» von «zersetzenden Elementen» zu reinigen, schickte Hunderttausende ins Lager, wo sie einen Beitrag zum Aufbau des Sozialismus leisten sollten