Evangelische Perspektiven. Warum die Jahreslosung den Zweifel ehrt

«Ich glaube, hilf meinem Unglauben!» Die Jahreslosung 2020 klingt widersprüchlich. Doch sie bringt eine wesentliche Erkenntnis auf den Punkt: Glaube und Zweifel gehören unauflöslich zusammen. Der Spruch aus dem Markus-Evangelium weist auf zwei tröstliche Tatsachen hin: Wer glaubt, muss keine Angst vor Zweifeln haben. Und wer verzweifelt, muss nicht ausschliessen, dass es doch Hoffnung gibt. In der Sendung schildern Menschen ihre persönlichen Erfahrungen mit Glaube und Unglaube. Der Münchner Theologieprofessor Gunther Wenz erinnert sich, weshalb er sich als Kind sehnlich vom Pfarrer ein Bekenntnis zum Zweifel gewünscht hat – und welche Theologie hinter der Jahreslosung steht: «Ein Glaube, der selbstsicher ist, ist auf dem besten Wege, Unglaube zu werden»