Beasts of the Southern Wild

Seit den verheerenden Überschwemmungen durch den Sturm Katrina gibt es etliche Filme, die sich dem Schicksal der Betroffenen angenommen haben. Aber keiner ist so strahlend und überwältigend wie die «Biester aus dem wilden Süden». Das Erstlingswerk erzählt von der furchtlosen Hushpuppy, einer Sechsjährigen mit überraschendem Lebenswillen, die mit ihrem Vater Wink im Mississippi Delta lebt. Sie kämpft sich durch den Alltag und merkt, dass ihr Vater immer schwächer wird. Gleichzeitig wird die Natur zur Bedrohung. Aus der Sicht des Kindes ist diese Veränderung ein magischer Vorgang, der sich in emotional aufgeladenen Bildern, fantastischen Szenen und wunderbaren Wendungen entfaltet.

Der wilde Süden ist ein anderer Ort, der sich radikal vom bekannten Norden unterscheidet. Es handelt sich um eine Utopie, die Menschen in Einheit mit der Natur und ihren «Biestern» zeigt. Der überschäumende Lebenswille lässt Hushpuppy und Wink selbst eine Jahrhundertflut überleben. Die eintreffende Nothilfe aus dem zivilisierten Norden erleben sie als paternalistische Bevormundung. Und so erscheint die Flucht aus dem Auffanglager in die freie, wilde Natur als Rückkehr ins Paradies. Der naive Blick des Kindes trägt diese Reise durch Gefahren bis zur endgültigen Rettung. Der junge US-Amerikaner Benh Zeitlin hat eine Hymne ans Leben verfilmt, die begeistern und bewegen will.

Charles Martig, Filmbeauftragter Katholischer Mediendienst
charles.martig@kath.ch

«Beasts of the Southern Wild», USA 2012, Regie: Benh Zeitlin, Besetzung: Quvenzhané Wallis, Dwight Henry, Jonshel Alexander; Verleih: Ascot Elite Entertainment Group, Internet: http://www.ascot-elite.ch, Filmwebsite: http://www.beastsofthesouthernwild.com/

Kinostart: 20. Dezember 2012

Spezialpreis der Ökumenischen Jury in Cannes