Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika

Er ist einer der Heiligen des 20. Jahrhunderts, der «Urwalddoktor» Albert Schweitzer, der auch Theologe und Organist war. Nun leuchtet ein Film sein Leben aus oder besser jene dramatische Zeit, in der sein Lebenswerk, das Lambarene-Hospital in Gabun fast zerstört worden wäre. Der Film setzt 1949 ein und zeigt Albert Schweitzer mit seiner Frau bei einer Spendenreise durch die USA. FBI und CIA beäugen argwöhnisch seine Kritik an der atomaren Aufrüstung. Plötzlich wird Lambarene mehr oder weniger offen sabotiert, um den für sein humanitäres Engagement Berühmten zu diskreditieren. Als Schweitzer realisiert, dass seine pazifistischen Äusserungen seinen konkreten Dienst an Afrika in Gefahr bringen, muss er sich entscheiden, was zu tun ist.

Der Film hinterlässt ein zwiespältiges Gefühl. Zwar schenkt er interessante Einblicke in das Leben dieses Ausnahmemenschen, und es wäre nur zu wünschen, dass er damit wieder stärker ins Bewusstsein gebracht wird. Hierfür werden auf der Filmwebsite auch Unterrichtsmaterialen für die Sekundarstufe angeboten. Doch kommt vieles recht süsslich daher. Überdeutlich wird die Klaviatur der Emotionen bespielt, die deutsche Synchronstimme Schweitzers gleitet zuweilen ins Märchenonkelhafte ab. Es ist nur zu hoffen, dass dabei nicht untergeht, wie das Eintreten gegen Atomwaffen bei Schweitzer zu einer zunehmend existenziellen Frage wurde.

Christine Stark, Filmbeauftragte der Reformierten Medien
christine.stark@ref.ch

«Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika», Deutschland/Südafrika 2009, Regie: Gavin Millar, Besetzung: Jeroen Krabbé, Barbara Hershey, Judith Godréche, Samuel West, Armin Rohde u.a.; Verleih: Warner Bros, http://www.warnerbros.ch, Filmwebsite: http://www.albertschweitzer.ch

Kinostart: 24. Dezember 2009

Download von Schulmaterialien:
http://www.albertschweitzer-derfilm.de/downloads/Schweitzer_SchulM_Download.pdf