Katholische Welt. Charles de Foucauld wird heilig

«Ich möchte alle – Christen, Juden und Muslime – daran gewöhnen, in mir ihren Bruder zu sehen, der bereit ist, zu helfen, ohne etwas dafür zu verlangen». Als Charles de Foucauld diese Worte schreibt, hat der adlige französische Offizier ein mondänes Leben hinter sich gelassen und ist als Mönch auf der Suche nach Gott. 1901 übersiedelt er nach Studienjahren in Marokko, Italien und Palästina ganz in die algerische Wüste. Als Eremit spürt er dort nach eigenen Angaben Gottes Gegenwart intensiver als je zuvor. Er teilt sein Leben fortan mit den Ärmsten, schliesst Freundschaft mit muslimischen Tuareg und kritisiert die Arroganz europäischer Kolonialmächte. Schrittweise wird Foucauld zur lebenden Brücke zwischen den Kulturen und Religionen, dem Islam und dem Christentum. 1916 wird er in Algerien von Aufständischen ermordet. 2020 machte Papst Franziskus durch die Anerkennung eines Wunders den Weg zur Heiligsprechung des modernen Märtyrers frei. Der Termin ist aufgrund der Corona-Pandemie noch offen. Man hofft auf 2021