Akadimia Platonos – Kleine Wunder in Athen

Im Zentrum steht ein traditionelles Quartier im Nordwesten von Athen, das mit seinem Namen «Platonische Akademie» weit in die Vergangenheit zurück verweist. Doch der gleichnamige Film von Filippos Tsitos zielt in die Gegenwart Griechenlands. Er zeigt das alltägliche Leben im Quartier, das gezeichnet ist von Stillstand, Fremdenfeindlichkeit und Fussballträumen. Es handelt sich um eine wundervoll warmherzige Komödie über einen alternden Kioskbesitzer, der seine Identität verliert und dafür einen Bruder gewinnt.

Der Film hat 2009 am Filmfestival von Locarno den Preis der Ökumenischen Jury erhalten. Die Jury begründete ihre Wahl: «Mit seiner wohl durchdachten Inszenierung und gut überlegten Kameraführung ist der Film eine detaillierte Beobachtung einfacher Menschen in ihrem alltäglichen Leben in einem Viertel von Athen. In einem manchmal bittersüssen, manchmal ironischen Ton kritisiert der Film naiven Patriotismus und Xenophobie und plädiert stattdessen für das Aufgeben von Vorurteilen, gute Verständigung zwischen Kulturen und die Akzeptanz von Menschen, auch wenn sie anders sind.» Mit der Darstellung der kleinen Wunder in Athen hat Filippos Tsitos ein Meisterwerk des skurrilen Humors geschaffen, das warmherzig über die Schwierigkeiten im griechischen Alltag erzählt. Ganz nebenbei bietet der Regisseur auch eine ausgesprochen gelungene Einführung in die griechische Ökonomie.

Charles Martig, Filmbeauftragter Katholischer Mediendienst
charles.martig@kath.ch

«Akadimia Platonos – Kleine Wunder in Athen», Griechenland 2009, Regie: Filippos Tsitos, Besetzung: Antonis Kafetzopoulos, Anastasis Kozdine, Titika Sarigouli; Verleih: Cinémathèque Suisse

Kinostart: ab 13. Juli über den Sommer im Filmpodium Zürich zu sehen