A Monster Calls

Conor ist 13 Jahre alt und hadert mit dem Schicksal, denn seine Mutter wird bald sterben. Sein Vater wohnt mit seiner neuen Familie weit weg und zu seiner schroffen Grossmutter findet der sensible Junge keinen Zugang. Als Conor eines Nachts aus einem Albtraum erwacht, hat sich die riesige Eibe auf dem nahe liegenden Friedhof in ein Baummonster verwandelt, das nur er sehen und hören kann. Das Monster erzählt ihm Geschichten, die auf den ersten Blick nichts Gutes zu offenbaren scheinen, dem Jungen jedoch die Augen für seinen Schmerz öffnen.

«Sieben Minuten nach Mitternacht» heisst der liebevoll illustrierte Jugendroman, der diesem Film zugrunde liegt. Der US-Schriftsteller Patrick Ness brachte darin eine Geschichte zu Papier, die die britische Autorin Siobhan Dowd nicht mehr zu Ende bringen konnte, denn sie starb 2007 im Alter von 47 Jahren an Brustkrebs.
Juan Antonio Bayona hat aus dem traurig-schönen Kinderbuch ein bildgewaltiges Märchen gezaubert, das ans Herz geht und wehtun muss, damit es heilen kann. Wie schon in seinen Filmen «Das Waisenhaus» und «The Impossible» baut der spanische Regisseur auf den kindlichen Blickwinkel und beweist sein Händchen für die richtigen Jungdarsteller. Lewis MacDougall, der hier nach «Pan» in seiner erst zweiten Rolle zu sehen ist, spielt mit einer unglaublichen Präsenz und Eindringlichkeit. Ein Film, der Mut macht und wieder einmal zeigt, dass die Grenzen zwischen Phantasie und Realität fliessend sind.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

«A Monster Calls», USA / Spanien 2016, Regie: Juan Antonio Bayona, Besetzung: Lewis MacDougall, Felicity Jones, Sigourney Weaver; Verleih: Impuls Pictures; Webseite: http://www.img.biz

Kinostart: 9. Februar 2017