Zeitgenossen. Eva Menasse, Schriftstellerin

Schriftsteller, sagt Eva Menasse, haben einen anderen, freieren Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen. Darum mischt sie sich immer wieder in die aktuellen Diskussionen ein: Bedenkt die Folgen der Digitalisierung, macht sich stark für die Demokratie und gegen radikale Strömungen, positioniert sich zur umstrittenen Präimplantationsdiagnostik. Eva Menasse ist in Österreich aufgewachsen und hat lange Jahre als Journalistin gearbeitet. In London verfolgte sie den Prozess gegen den Holocaust-Leugner David Irving. Mit ihrem Roman «Vienna» über eine jüdische Familie im Wien des 20. Jahrhunderts gelang Eva Menasse 2005 der literarische Durchbruch. Auslöser für dieses heiter-melancholische Familienepos war die Geschichte ihres Vaters, der mit dem Kindertransport nach England kam, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entgehen