Yesterday

Stell dir vor, du wachst eines Tages auf und niemand erinnert sich an die Beatles. Genau das passiert dem erfolglosen Liedermacher Jack: Im Spital kommt er zu sich, nachdem er während eines weltweiten Stromausfalls von einem Bus angefahren worden ist. Wieder genesen, weiht er seine neue Gitarre mit einem besonderen Lied ein: Er spielt seinen Freunden «Yesterday» vor und erntet konsterniert-begeisterte Reaktionen. Nach und nach findet Jack heraus, dass er offenbar der einzige ist, der sich nach dem Stromausfall an die Beatles erinnert, und dass neben den Fab Four auch noch andere Dinge nicht mehr existieren.

Regisseur Danny Boyle fand mit Himesh Patel einen Hauptdarsteller, der auch singen kann und die bekannten Lieder des Liverpooler Quartetts ansprechend neu interpretiert. Dazu erweist sich Starmusiker Ed Sheeran als perfekte Besetzung, indem er sich selbst spielt und nicht nur mit Selbstironie punktet. «Yesterday» ist eine wunderbare Reise mit witzigen Einfällen und Wendungen, obwohl dann und wann die Handlung schon sehr strapaziert wird: Jacks Kampf um die Liebe seiner ehemaligen Managerin Ellie, die früher als einzige zu ihm gehalten hat und nun seiner Karriere im Weg steht, ist etwas gar dick und romantisch aufgetragen. Dennoch liegt hier der perfekte Sommerfilm vor: eine unterhaltsame Mischung aus Hommage an die Beatles und erhobenem Zeigefinger, der darauf hinweist, was wirklich zählt im Leben.

Thomas Schüpbach, Pfarrer ref. Kirchgemeinde Zürich und Mitglied bei Interfilm

«Yesterday», Grossbritannien 2019, Regie: Danny Boyle; Besetzung: Himesh Patel, Lily James, Ed Sheeran; Verleih: Universal Pictures Schweiz, http://www.universalpictures.ch

Kinostart: 11.07.2019