Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Mildred Hayes ist verzweifelt. Vor sieben Monaten wurde ihre Tochter Angela unweit ihres Zuhauses brutal vergewaltigt, ermordet und anschliessend verbrannt. Doch der Mörder konnte noch nicht dingfest gemacht werden. In ihrer Wut mietet sie drei Werbetafeln am Ortsausgang, worauf sie in grossformatigen Lettern den örtlichen Polizeichef des Nichtstuns anklagt. Die Aktion verändert das Leben der Bewohner von Ebbing folgenreich, denn plötzlich steht die kleine Gemeinde im Fokus des nationalen Interesses.

Martin McDonagh («Brügge sehen…und sterben») gelingt ein brillanter Balanceakt zwischen aufwühlender Tragik und staubtrockenem Humor à la Gebrüder Coen. Doch McDonagh geht in seiner Kompromisslosigkeit noch einen Schritt weiter, indem er sich statt auf Ästhetik, voll und ganz auf seine radikale Geschichte verlässt. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Der Zuschauer muss alleine damit umgehen können, dass ihn Schubladisierungen nicht weiterbringen. Die Charaktere wandeln sich im Laufe der Handlung. Das ist vielleicht das Schonungsloseste an diesem unglaublich dicht erzählten und mit fantastischen Dialogen gespickten Film. Die Bösen lieben zu lernen, die Helden anzuzweifeln und am Ende einzusehen, dass es keine Gewinner geben kann.

Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell spielen schlicht überragend. Ein potenzieller Oscar-Kandidat und ein cineastisches Highlight des noch so jungen Filmjahres.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

«Three Billboards Outside Ebbing, Missouri», USA/UK 2017, Regie: Martin McDonagh, Besetzung: Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell; Verleih: 20th Century Fox, https://foxfilm.medianetworx.de, Homepage: http://www.foxsearchlight.com/threebillboardsoutsideebbingmissouri

Kinostart: 25. Januar 2018