This is not a Burial, it’s a Resurrection

Mantoa ist verzweifelt. Für die 80-jährige Witwe bricht eine Welt zusammen, als ihr einziger Sohn an Weihnachten nicht heim zu ihr nach Nazareth kehrt. Nazareth in Lesotho, nicht in Israel. Mantoas Sohn ist in der Fremde verstorben. Die alte Frau hat nun nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt. Sie beginnt, ihre eigene Beerdigung zu planen. Doch der Tod will nicht kommen – so sehr sie sich das auch wünscht.

Dann erfährt Mantoa, dass das ganze Dorf wegen eines Stauseeprojektes umgesiedelt werden soll. Ihr Heimatdorf einfach ausgelöscht! Der Friedhof geflutet und mit ihm alle geliebten Verstorbenen?! Niemals! Die alte Frau zeigt sich widerspenstig und organisiert den Widerstand gegen das Bauvorhaben. Mantoas Auferstehung aus Trauer und Verzweiflung animiert die Dorfbewohner …

«This is not a Burial, it’s a Resurrection» von Lemohang Jeremiah Mosese ist eine visuelle Perle. Die einzelnen Einstellungen wirken wie Gemälde, durchkomponiert und in ihrer Farbgestaltung überwältigend. Das Gesicht der Protagonistin ist ebenso «schön zerfurcht» wie die die Landschaft. Ihre Verbundenheit mit dem Ort hat etwas Physisches. Sie ist ebenso Teil dieses Flecken Erde, wie der Ort von ihr.

«Meine Nabelschnur ist auf dem Friedhof begraben. Und die meiner Mutter», erklärt Mantoa dann auch ihren Einsatz für den Erhalt des Dorfes. Das Dorf bedeutet Heimat und Familie – tote Mitglieder eingeschlossen. Es bedeutet Herkunft und Zukunft zugleich. Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Natalie Fritz, Religionswissenschaftlerin und Redaktorin Medientipp

«This is not a Burial, it’s a Resurrection», Lesotho 2020; Regie: Lemohang Jeremiah Mosese; Besetzung: Mary Twala Mhlongo, Makhaola Ndebele, Thabiso Makoto; Verleih: Trigon, http://www.trigon-film.org; Filmseite: https://www.trigon-film.org/de/movies/this_is_not_a_burial

Ab 24. Juni 2021 im Kino