The Breaking Ice

Nana, Haofeng und Xiaos Lebenswege kreuzen sich während ein paar Tagen in Yanji. Die Stadt liegt im Nordosten Chinas nahe der Grenze zu Nordkorea. Es ist Winter. Männer stehen auf einem gefrorenen Fluss und schneiden mit der Motorsäge meterdicke Eisquader aus. Alles ist eingefroren, auch die Leben der drei Mittzwanziger.

Nana steigt gerade mit ihrer Reisegruppe aus dem Car vor dem Hotel, wo Haofeng vor der Hochzeitsfeier seines Schulfreunds geflohen ist und lebensmüde auf der Feuerleiter steht. Er beschliesst kurzerhand sich der Reisegruppe anzuschliessen. Nana ist in Yanji gestrandet, nachdem sie ihre Eiskunstlaufkarriere an den Nagel gehängt hat. Xiao, der bei seiner Tante arbeitet, weil er seine Schule abgebrochen hat, buhlt schon länger um Nanas Aufmerksamkeit und muss sich nun mit Haofeng arrangieren, den Nana an ihr Date mitbringt. Die nächsten paar Tage verbringen sie zu dritt. Sie tingeln durch die eisigen Nächte, durch schrill beleuchtete Clubs, trinken viel zu viel Alkohol, tanzen und lieben sich. Am Anderen erkennen sie, dass sie so nicht leben wollen.

Die Idee für den Film hatte Anthony Chen während der Pandemie. Auf der Suche nach seiner Identität als Filmemacher und empathisch mit der jungen Generation in China, entwickelte er die Geschichte. «The Breaking Ice» ist ein Film über eine besonders belastete Generation. Doch trotz der widrigen Bedingungen spüren sie in sich die Sehnsucht nach Leben und finden letztendlich die Kraft, sich aus der eigenen Erstarrung zu lösen.

Eva Meienberg

«The Breaking Ice», China, 2023, Regie: Anthony Chen; Besetzung:  Zhou Dongyu, Liu Haoran, Qu Chuxiao; Verleih: Trigon-Film, Webseite: http://www.trigon-film.org, Filmseite: https://trigon-film.org/de/filme/the-breaking-ice/

Ab 8. Februar im Kino