Sternstunde Philosophie. Die Befreite: Was Simone de Beauvoir wirklich wollte

Man wird nicht als Frau geboren, man wird zu ihr gemacht», so lautet einer der Kernsätze aus Simone de Beauvoirs Werk «Das andere Geschlecht». Vor genau siebzig Jahren erschienen, markiert dieses Buch einen Meilenstein in der Geschichte des Feminismus und machte seine Autorin endgültig zu einer globalen Kultgestalt. Doch bereits zuvor war Simone de Beauvoir als Lebens- und Denkgefährtin von Jean-Paul Sartre zur Ikone eines neuen, freiheitssehnenden Lebensentwurfes geworden, der in der Denkströmung des Existentialismus seine gedankliche Rechtfertigung fand. In ihrem jüngst erschienenen Buch «Becoming Beauvoir» legt die britische Philosophin Kate Kirkpatrick nun Aspekte in de Beauvoirs Biografie frei, die zu einem neuen Verständnis des Existentialismus führen, wie auch zur Neubewertung von Simone de Beauvoirs Lebensweg, der im 20. Jahrhundert unser Bild einer öffentlichen Intellektuellen massgeblich geprägt hat