Sieben verdammt lange Tage (This Is Where I Leave You)

Judd Altman (Jason Bateman) erwischt seine geliebte Ehefrau mit einem anderen im Bett. Weil es sich um seinen Chef handelt, ist Judd nicht nur seine Gattin, sondern in der Konsequenz auch gleich sein Heim und seine Karriere los. Da erreicht ihn die Nachricht, dass sein Vater gestorben ist. Das idyllische Nest Westchester in Connecticut wird zum Schauplatz des Zusammentreffens der exzentrischen Matriarchin Hilary (Jane Fonda) und ihren erwachsenen Kindern: mit Judd, seinem ältesten, vielleicht zeugungsunfähiger Bruder Paul (Corey Stoll), dem lebenslustigen Kindskopf Philip (Adam Driver) sowie der bodenständigen Schwester Wendy (Tina Fey). Auf Wunsch ihres verstorbenen Vaters, der freilich atheistisch gelebt hat, sollen seine Hinterbliebenen eine langwierige jüdische Totenwache zelebrieren. Da die gesamte Familie gewichtiges emotionales Gepäck mitgebracht hat, werden die sieben Tage zwar «verdammt lang», jedoch kein bisschen langweilig. Shawn Levy hat den Krisenherd Familie in seiner Tragikomödie (US 2014) wunderbar ambivalent inszeniert