Pawlenski

2012 erregt der russische Politkünstler Pjotr Pawlenski international Aufsehen, als er sich den Mund mit einem groben Faden zunäht, um in St. Petersburg den verurteilten Mitgliedern von «Pussy Riot» seine Solidarität zu bezeugen. Künstler – so will er zeigen – seien in Russland zum Schweigen verurteilt. Im November 2013 setzt er sich nackt auf den Roten Platz in Moskau und nagelt seinen Hodensack fest. Die Aktion steht für politische Gleichgültigkeit in der russischen Gesellschaft. Erste Versuche, den Künstler anzuklagen, verlaufen im Sand. Eine Ärztin weigert sich, ihn für unzurechnungsfähig zu erklären. Als er im November 2015 die Tür des FSB (früher: KGB) anzündet, wird ein zweiter Prozess in Moskau gegen ihn angestrengt