Passage. Leni oder 100 Jahre Widerspenstigkeit

Eigentlich hätte es die Tochter eines wohlhabenden Bierbrauers aus dem Schweizer Mittelland ganz einfach haben können. Geld war genügend vorhanden und die Anmut der jungen Leni liess kaum ein Männerherz kalt. Sie aber wählte einen unkonventionellen Weg. Schon früh verkündete Leni, dass sie Bier nicht möge und dass ihr der Sinn nach Tanz stehe. Das war nicht gern gesehen, und so verbarg man diese Schmach, so gut es eben ging. Anlässlich ihres 100. Geburtstages 2012 erzählte sie aus ihrem Leben: Sie ist Tänzerin geworden und kunstverliebte Bohemienne. Sie hat einen ungarischen Juden geheiratet und in Mailand ein Tanz– und Gymnastikstudio für Frauen eröffnet