Katholische Welt. Können Menschen von Gott Hilfe erwarten?

Der Dichter-Philosoph Friedrich Nietzsche hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Kunde vom Tod Gottes in die weite Welt hinausgeschrien: „Wohin ist Gott? Ich will es euch sagen. Wir haben ihn getötet – ihr und ich. Wir alle sind seine Mörder. Gott ist tot. Gott bleibt tot. Wir haben ihn getötet“. Mit 55 Jahren ist der einflussreiche Gelehrte 1900 mit Wahnvorstellungen und in geistiger Umnachtung in Weimar verstorben. Auch in den einst christlich geprägten Ländern Westeuropas erfährt der kirchlich-religiöse Glaube in unseren Tagen einen erschreckenden Niedergang. Der Trend setzt sich fort. Die Gründe dafür sind vielfältig. Eine wichtige Rolle spielten dabei Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften. Sie haben den allmächtigen Gott vom hohen Himmel als „Weltseele“ (Carl Friedrich von Weizsäcker) auf die Erde heruntergeholt. Der Glaube an einen persönlichen Gott scheint für sie und ihre Anhänger erledigt zu sein. Können gläubige Christen in Unglück und Leid noch Hilfe vom Gott in Himmelshöhen erwarten? Eine Antwort von Eugen Drewermann