Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Der Archäologe Indiana Jones steht im Jahr 1969 kurz vor seiner Rente, denn seine Tage als Professor an der Universität sind gezählt. Doch Jones steckt nicht nur deswegen in einer tiefen Lebenskrise: Sein Sohn ist in Vietnam gefallen und seine grosse Liebe Marion hat die Scheidung eingereicht. Da taucht überraschend Indys Patentochter Helena bei ihm auf und reisst den alten Haudegen nochmals in ein Abenteuer, das von New York über Marokko und quer durch Zeit und Raum führt.

Dass Harrison Ford mit seinen mittlerweile 80 Jahren vermutlich zum letzten Mal zu Hut und Peitsche gegriffen hat, schmerzt ein wenig. Aber das Staunen darüber, dass dieser Senior sich noch über Bücherregale wirft oder hoch zu Ross in einem U-Bahn-Schacht seine Verfolger abwimmelt, überwiegt. Mads Mikkelsen, der hier den bösen Nazi-Widersacher spielt, erzählte in einem Interview, dass Harrison Ford am Set täglich im Morgengrauen erstmal auf einen Berg geklettert sei, um dort Liegestütze zu machen.

Doch der Film hat noch mehr zu bieten als Fords Fitness, nämlich mit Helena Shaw eine interessante, emanzipierte Frauenrolle, die eine würdige Nachfolgerin für ihn wäre. Phoebe Waller-Bridge spielt diese mit einer gelungenen Mischung aus Selbstironie und Willenskraft. Auch toll ist die Hommage an die vorherigen Indy-Abenteuer durch Regisseur James Mangold, sei es mit Gastauftritten von alten Bekannten oder kleineren Details. Viel Humor, Nostalgie und rasante Action: ein liebevoller Abschied von einem grossen Abenteurer.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

«Indiana Jones und das Rad des Schicksals» USA 2023; Regie: James Mangold; ProtagonistInnen: Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen; Verleih: Disney; Homepage: https://www.disney.de/; Filmseite: https://www.disney.de/filme/indiana-jones-und-das-rad-des-schicksals

Ab 28. Juni im Kino