Hörspiel. «Die drei gerechten Kammmacher» von Gottfried Keller

Die Kammmacherei ist ein ausgestorbenes Handwerk. Überlebt hat sie einzig als literarische Reminiszenz bei Gottfried Keller, als Teil einer jener Geschichten, die er im wonnigen Spiesserparadies Seldwyla ansiedelte. Der Meister einer ortsansässigen Manufaktur zur Herstellung von Kämmen möchte seinem Geschäft die Zukunft sichern. So stellt er, neben einem bereits Eingesessenen, noch zwei weitere Gesellen aus der deutschen Provinz ein. Es sind willige, strebsame und sparsame Burschen, die nicht einmal etwas dagegen haben, sich zum Schlafen ein Bett teilen zu müssen. Nur in einem unterscheiden sie sich: ihrem Dialekt. Als aber der Meister ankündigt, eine Nachfolge für sein Geschäft zu suchen, entbrennt unter den dreien eine handfeste Konkurrenz. Diese wird zusätzlich geschürt durch das Auftreten der selbstsicheren Jungfer Züs Bünzlin. Ihr Vermögen und ihre demonstrativ vorgetragene moralische Überlegenheit verdreht den Rivalen Herz und Hirn, und sie verrennen sich heillos in ihrem Bemühen, den Anforderungen eines erfolgreichen Lebens gerecht zu werden