Hannas schlafende Hunde

Hanna (Nike Seitz) wächst – von den Eltern als braves katholisches Kind getarnt – Ende der 1960er-Jahre in der österreichischen Provinzstadt Wels auf. In den Menschen dort ist die Nazi-Ideologie noch immer tief verankert. Die oberste Maxime, eingetrichtert von der jüdischen Mutter, heisst deshalb: Stillhalten und auf keinen Fall auffallen. Doch Hanna ahnt, dass irgendetwas vor ihr und ihrem Bruder verheimlicht wird. Bis sie vom Pfarrer erfährt, dass sie eigentlich Jüdin ist. Ihr Geheimnis teilt sie mit der erblindeten Grossmutter (Hannelore Elsener), die noch sehr genau weiss, welche der im Krieg so linientreuen Nazis sich nun als besonders fromme Katholiken ausgeben. Die «schlafenden Hunde» der Vergangenheit will niemand in der kleinen Stadt wecken. Doch das heranwachsende Mädchen will seine Identität nicht länger verstecken. Der Film (DE/AT 2015) von Andreas Gruber basiert auf dem autobiografischen Roman der österreichischen Autorin Elisabeth Escher, die darin ihre Kindheit als Jüdin Ende der 1960er-Jahre schildert