Giovanni Segantini – Magie des Lichts

Giovanni Segantini ist der herausragende Maler des Engadiner Lichts. Wer im Kunstmuseum vor seinen Werken steht, bestaunt die Alpenbilder und die subtile Inszenierung der Farben und Lichtwerte. Segantini war Kunstmaler, Anarchist und Aussteiger. Er schuf meist unter freiem Himmel monumentale Werke, in denen einfache Menschen in die idealisierte Natur einer Hochgebirgslandschaft eingebettet sind. Im Lauf seines Lebens stieg er auf der Suche nach mehr Licht immer höher hinauf.

Der Film öffnet den Blick in seine schwierige Kindheit und Jugend, nimmt Anteil an seinen inneren Prozessen und Krisen beim Malen und an seinem widersprüchlichen Umgang mit Mutterliebe und Erotik – und schliesslich an seinem verzweifelten Kampf gegen den Tod. Zu Wort kommen seine Urenkelin Diana Segantini und die Schriftstellerin Asta Scheib, die das Leben Segantinis in einem Roman nachgezeichnet hat. 41-jährig starb Segantini 1899 im Engadin unter dramatischen Umständen in einer Alphütte. Der Dokumentarfilm von Christian Labhart bietet einen emotionalen Blick in die Abgründe einer verletzten Seele und auf das Werk eines genialen Künstlers, dessen internationale Erfolge erst kurz vor seinem Tod einsetzten. Bruno Ganz liest die autobiografischen Texte. Paul Giger vermittelt mit seiner Musik die Faszination für Segantinis Malerei. Ein stiller und meditativer Film, wie geschaffen für eine Sonntags matinee.

Charles Martig, Filmjournalist Katholisches Medienzentrum
charles.martig@kath.ch

«Giovanni Segantini – Magie des Lichts», Schweiz 2015, Regie: Christian Labhart, mit: Bruno Ganz, Diana Segantini, Mona Petri; Verleih: Look Now!, Internet: http://www.looknow.ch, Filmwebsite: http://www.segantini-film.ch

Kinostart: 11. Juni 2015