Frantz

Quedlinburg 1919. Am Grab ihres vor einem Jahr im Ersten Weltkrieg gefallenen Verlobten Frantz trifft Anna (Paula Beer) auf den Franzosen Adrien (Pierre Niney), der fast genauso um den jungen Toten zu trauern scheint wie sie. Doch ist Adrien kein gern gesehener Gast, die «Erbfeindschaft» zwischen Deutschen und Franzosen hat zu grosse Lücken in die Familien gerissen. Gegen anfängliche Widerstände der Eltern ihres Verlobten, den Arzt Hans Hoffmeister (Ernst Stötzner) und seine Frau Magda (Marie Gruber), gelingt es Anna nach einiger Zeit, Adrien als Gast in das Haus der Hoffmeisters einzuführen. Denn Adrien stellt sich als guter Freund des Gefallenen heraus. Anna ist fasziniert von dem sensiblen Franzosen. Doch Adrien wird von einem schweren Schuldgefühl niedergedrückt. Als er Anna sein quälendes Geheimnis anvertraut, bricht eine Welt für sie zusammen. Der französische Regisseur François Ozon hat mit «Frantz» (FR/DE 2016) ein vielschichtiges Schuld- und Sühnedrama inszeniert, das auf allen Ebenen brillant umgesetzt ist