Evangelische Perspektiven. Seelische Grenzerfahrungen in den Bergen

Berge faszinieren. Sie sind ein Ort der Erholung und der Erhöhung. Am Berg kann es um innere Ruhe gehen, aber auch um sportliche Höchstleistungen. Und manchmal auch um Leben und Tod. Der Extrembergsteiger Reinhold Messner hat dabei eine traurige Regel ausgemacht: «Von den absoluten Spitzenleuten in der Alpingeschichte überleben genau die Hälfte. Die andere stirbt mit 30 oder 35 Jahren.» Denn der Berg ist seit jeher ein Grenzgebiet, ein Ort, an dem man sich lebendig fühlt wie sonst kaum, aber auch dem Tod nah ist – sei es durch Wetter, Lawine oder Unachtsamkeit. Die Ausgesetztheit der Gipfel verleiht einen anderen Blick aufs Leben. In der Bibel sind Berge vor allem Orte der Nähe Gottes. Abraham steigt zur Opferung seines Sohnes Isaak auf einen Berg, Jesus zieht es zum Gebet auf den Berg, Mose begegnet am Berg Gott und empfängt seine Gebote