Evangelische Perspektiven. Harald Poelchau

Als er am 1. April 1933 sein Amt als Gefängnispfarrer in Berlin antritt, ist er noch als Seelsorger für Verbrecher zuständig. Harald Poelchau hat sich für die Stelle beworben, weil er als Christ bei den Schwächsten sein möchte. Was er noch nicht ahnt: In den Berliner Gefängnissen wird er bald denjenigen beistehen müssen, die als politisch Verfolgte zum Tode verurteilt sind. 1’000 Menschen begleitet er bis 1945 durch ihre letzte Nacht und geht mit vielen den Weg zum Schafott. Er stärkt sie, wenn möglich, hört ihre letzten Worte. «Sie gaben mir das Letzte und Innerste an Menschentum», sagt Poelchau später. Er schliesst sich dem Kreisauer Kreis um Helmuth von Moltke an und versteckt mit seiner Frau Dorothee jüdische Kinder