Ce qui nous lie

«Die Liebe ist wie der Wein. Sie braucht Zeit». Diese Erkenntnis gewinnt Jean, als er nach zehn Jahren um die Welt reisen auf das Weingut der Familie zurückkehrt, um seinen Vater ein letztes Mal zu sehen. Seine Geschwister Juliette und Jérémie, die sich all die Jahre um das Gut gekümmert haben und nun zum ersten Mal allein die Verantwortung tragen, empfangen ihn nicht gerade mit offenen Armen. Zu viele Fragen sind noch ungeklärt, zu viele Verletzungen noch nicht ausgeheilt. Ohne ein Lebenszeichen von Jean ist die Zeit vergangen, die Geschwister fühlten sich im Stich gelassen und sind daran gewachsen. Jean muss ihr Vertrauen zurückgewinnen, damit sie gemeinsam über ihre Zukunft entscheiden können. Cédric Klapisch wurde durch seine «L’auberge Espagnole»-Trilogie weit über die französischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Darin beschäftigte er sich mit jungen Leuten, die ins Leben hinausziehen, um Erfahrungen zu machen. Sie blicken vorwärts und nicht zurück. In «Ce qui nous lie» hat der Protagonist dies schon hinter sich und beginnt wieder am Anfang. Inzwischen hat er eine eigene Familie in Australien, fühlt sich aber hin- und hergerissen zwischen der einen Familie und der anderen. Er kann nicht vorwärtsschauen, ohne zurückzublicken. Klapisch inszeniert die grosse Suche nach dem eigenen Glück mit wunderschönen Landschaftsbildern, mit schwelgerischen Kindheitserinnerungen und einem Hauch Sehnsucht.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

«Ce qui nous lie», Italien 2016, Regie: Cédric Klapisch, Besetzung: Pio Marmaï, Ana Girardot, François Civil; Verleih: Frenetic, http://www.frenetic.ch

Kinostart: 24. August 2017

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