Banel & Adama

Banel und Adama wohnen in einem kleinen Dorf im Nordwesten Senegals. Seit einem Jahr sind sie verheiratet. Die Tradition wollte es, dass Adama die Frau seines verstorbenen Bruders heiratet. Damit fanden sich zwei zusammen, die sich schon lange liebten. Anders als die anderen Paare des Dorfes, verbringen Banel und Adama ihre Tage gemeinsam. Sie ziehen mit den Kühen zum Weideland und verbringen die Abendstunden damit, zwei vom Sand verschüttete Häuser am Dorfrand auszugraben. Dort wollen sie leben und ihrer Leidenschaft folgen, nicht den dörflichen Traditionen, die das Leben der Frauen und Männer in zwei Sphären trennt.

Banel will keine Kinder gebären und Adama will nicht Dorf-Chef werden. Trotzig schlagen sie die Forderungen ihrer Gemeinschaft in den Wind. «Keine Lust» schmettert Adama seiner Mutter entgegen, als sie nach seinen Gründen fragt. Die Dorfgemeinschaft versteht die Haltung der jungen Liebenden nicht. Als der Regen ausbleibt, zuerst die Kühe und später Menschen sterben, scheint sich auch die Natur gegen die Amour fou gewendet zu haben. Adama wird zunehmend unsicher über seine Entscheidung, Banel steigert sich in eine wütende Verrücktheit.

«Banel & Adama» ist die tragische Geschichte zweier Liebenden, deren Traum vom selbst gestalteten Leben mit den gemeinschaftlichen Traditionen kollidiert. Der Film stellt in der reduzierten Kulisse eines kleinen Dorfes mit viel Symbolik und ein wenig Magie urmenschliche Fragen: Wo endet die persönliche Freiheit? Wo beginnt die Verantwortung für die Mitwelt?

Eva Meienberg

«Banel & Adama», Senegal 2023, Regie: Ramata-Toulaye Sy, Besetzung: Khady Mane, Mamadou Diallo, Binta Racine Sy; Verleih: http://www.trigon-film.org

Filmstart: 21. März 2024