Alles was kommt (L’avenir)

Die souveräne Philosophielehrerin Nathalie (Isabelle Huppert) sieht es gelassen, wenn die Schüler vor der Schule für bessere Arbeitsbedingungen streiken. Sie hält, trotz Streiks, die Schulstunde ab, lässt die Schüler aber diskutieren über Freiheit und die Bedingungen von Wahrheit – und erreicht sie so. Doch ihr Privatleben scheint ihr zu entgleiten. Ihr Mann verlässt sie nach 25 Jahren Ehe, und die exzentrische Mutter muss in ein Altersheim eingewiesen werden, obwohl sie sich dagegen wehrt. Auch der Verlag, bei dem Nathalie eine Lehrbuchreihe herausgibt, will einen Relaunch, der rein marktwirtschaftlich orientiert ist. Die Zäsur in ihrem Leben stellt Nathalie auf die Probe. Sie ist eine stolze Frau, Vernunft und Gedanken stehen stets über den Gefühlen – sie möchte also mit Entschlossenheit und erhobenen Hauptes den Widerständen in ihrem Leben entgegentreten. Mia Hansen-Løve zeichnet in «L’avenir» (FR 2016) ein sensibles Portrait einer starken Frau