Töchter

Agnes (Corinna Kirchhoff), eine Lehrerin aus der hessischen Provinz, kommt nach Berlin, um ein totes Mädchen zu identifizieren. Die Polizei vermutet, dass es sich um ihre vermisste Tochter Lydia handelt. Es ist nicht Lydia. Trotzdem bleibt Agnes in der Stadt, angetrieben von der Hoffnung, ihre Tochter zu finden. Ihre verzweifelte Suche führt sie in Bahnhofsmissionen, Drogentreffs, Obdachlosenheime. Sie begegnet der jungen Ines (Kathleen Morgeneyer), die seit Jahren in Berlin lebt. Oft auf der Strasse oder manchmal auch bei Menschen, die ihr Obdach geben. Ines ist ein überzeugter Parasit dieser Gesellschaft, behauptet aber, Malerin zu sein. Sie weicht nicht mehr von Agnes‘ Seite und dringt mit penetranter Selbstverständlichkeit in deren Leben ein – so, als ob es das ihre sei. Agnes lässt es geschehen. Die Unbekannte erscheint ihr unerklärbar, fremdartig, bedrohlich und doch irgendwie vertraut. Maria Speths Drama (DE 2013) über Vertrauen und Abhängigkeit hallt lange nach