Three Faces

Die bekannte iranische Schauspielerin Behnaz Jafari zeigt Regisseur Jafar Panahi eine erschütternde Videobotschaft, die sie erhalten hat: Die Teenagerin Marziyeh lebt mit ihrer konservativen Familie in einem abgeschiedenen Dorf im Nordwesten Irans. Ihr wird verboten, in Teheran Schauspiel zu studieren; stattdessen soll sie zwangsverheiratet werden. Marzieyeh sieht in ihrer Verzweiflung keinen Ausweg mehr. Schauspielerin und Regisseur machen sich gemeinsam auf den Weg in Marziyehs Dorf. Sie werden mit uralten Traditionen konfrontiert, die vor allem auf die Situation der Frauen ein äusserst fragwürdiges Licht werfen. Im Fokus stehen drei Generationen von Schauspielerinnen, die auf unterschiedliche Weise für ihre Rechte kämpfen.

Dass Jafar Panahi vom iranischen Regime seit Jahren mit einem Berufs- und Reiseverbot belegt ist, hindert ihn nicht daran, im Versteckten zu arbeiten: er dreht seine Filme heimlich und lässt sie dann ausser Landes schmuggeln. So wird meistens in Innenräumen gespielt – Wohnungen und Autos. Die Abgeschiedenheit des Drehorts hat es Panahi nun erlaubt, für «Three Faces» oft draussen zu filmen und bestechende Bilder einzufangen – von Menschen und Landschaften. Dazu eine Handlung, die unausweichlich ist und ausgehalten werden muss; sie orientiert sich an realen Ereignissen und bildet ein Stück vergangener und aktueller iranischer Kinogeschichte ab.

Thomas Schüpbach, Pfarrer ref. Kirchgemeinde Zürich-Sihlfeld und Mitglied bei Interfilm

«Three Faces», Iran 2018, Regie: Jafar Panahi; Besetzung: Behnaz Jafari, Jafar Panahi, Marziyeh Rezaei; Verleih: Filmcoopi Zürich AG, http://www.filmcoopi.ch

Kinostart: 27.12.2018