Taras Welten (United States of Tara)

Tara Gregson lebt als Ehefrau, Mutter von zwei Teenie-Kindern und Dekorationsmalerin in Overland Park, einem Vorort von Kansas City. Ihr Leben könnte einfach und bequem sein, wenn da nicht die dissoziative Störung wäre, an der sie leidet. Immer dann, wenn Tara emotionalen Stress erfährt, ändert sie ihre Persönlichkeit. Je nach Situation ist sie dann Vietnam-Veteran Buck, das aufsässige Teenie-Mädchen T oder die perfekte Hausfrau Alice. Ihre Familie akzeptiert, dass Tara keine Medikamente mehr gegen die psychische Krankheit nehmen will, weil sie diese nicht gut verträgt, und integriert die anderen «Alter Egos» so gut es geht ins Alltagsleben. Das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn man als Jugendliche selbst nicht so genau weiss, was man will und wohin es einen zieht.

Die Serie zeigt das Familien-Leben mit einer dissoziativen Störung humorvoll aber mit viel Tiefgang auf. Diablo Codys («Juno», US 2007) Drehbuch inszeniert Tara nicht als Freak, sondern zeigt vielmehr auf, wie abwegig bisweilen unsere Vorstellungen von «normal» sind und relativiert sie geschickt. «Taras Welt» ist ein pointiertes und für eine amerikanische Serie äusserst direktes Plädoyer für mehr Toleranz innerhalb der Gesellschaft – und zwar auf allen Ebenen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die preisgekrönte Serie im deutschsprachigen Raum nur zu Unzeiten ausgestrahlt wird. Glücklicherweise gibt es die Serie auf DVD.

Natalie Fritz, Religionswissenschaftlerin und Redaktorin Medientipp

«Taras Welten» («United States of Tara»), Vereinigte Staaten von Amerika 2009–2011, Idee: Diablo Cody, Besetzung: Toni Colette; John Corbett; Brie Larsson, Sender: Showtime; Serienwebsite: http://www.sho.com/united-states-of-tara

Läuft aktuell auf ORF1 jeweils dienstags ab ca. 00:00 Uhr