Schätze der Welt – Erbe der Menschheit. Die Grachten von Amsterdam

In einem weiten Halbkreis umschliesst der Grachtengürtel mit seinen drei Hauptkanälen die Amsterdamer Altstadt im Süden und Westen. Das Ensemble gilt als städtebauliches und architektonisches Gesamtkunstwerk aus dem 17. Jahrhundert und wurde 2010 zum UNESCO-Welterbe ernannt. Der Grachtengürtel erinnert an Glanz und Gloria des Goldenen Zeitalters der Niederlande. 1602 schlossen sich Amsterdamer Kaufleute zur Niederländischen Ostindien-Kompanie zusammen. Mit der später folgenden Westindien-Kompanie begründeten sie ein Wirtschaftsimperium. Das Geschäft mit Kolonialwaren florierte und brachte Reichtum in die niederländische Seemetropole. Wirtschaftlicher Erfolg, die Freiheit von Religion und Wissenschaft, ein modernes, aufgeklärtes Bürgertum zogen von weither Kaufleute, Gelehrte, Künstler und Handwerker in die Hafenstadt. Amsterdam wurde zur Boomtown, seine Einwohnerzahl explodierte. Um Platz zu schaffen, wurden Sumpfgebiete trockengelegt, hunderttausende Holzpfähle als Fundamente in den Sand gerammt. Es entstanden die grossen drei Kanäle Herengracht, Prinsengracht und Keizergracht