Perspektiven. Von der Verwandlung beim Abendmahl: Gott essen?

«Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird», spricht Jesus von Nazareth beim letzten Abendmahl. Seine Worte werden in jeder Messe und bei jedem Abendmahl wiederholt. Über die Art und Weise der Anwesenheit Christi im Gemeinschaftsmahl wird im Christentum von jeher gestritten. Vor seinem Leiden und Tod am Kreuz feiert Jesus von Nazareth mit seinen Jüngern noch einmal das Pessach-Mahl. Aus diesem letzten Mahl ent­wickeln sich in der Geschichte des Christentums Eucharistiefeier und Abendmahl. An Fronleich­nam erinnern Katholikinnen und Katholiken mit Prozessionen daran. Sie begehen das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Nach katholischer Lehre werden Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt. Nur: Darf man Gott essen? Und wie ist aus dem frühchristlichen Gemein­schaftsmahl ein «Herrenmahl» mit Brot und Wein, eine Kulthandlung, geworden?