Perspektiven. Eine neue Ökonomie

Kinderbetreuung, Fürsorge für alte Menschen oder die Arbeit in Familie und Haushalt: Die sogenannte Care-Arbeit galt lange als selbstverständliche Familienarbeit. Dabei handelt es sich um einen bedeutenden Wirtschaftssektor. Weltweit wird mehr unbezahlte als bezahlte Arbeit geleistet. Im Jahr 2016 schätzte das Bundes­amt für Statistik den Wert dieser unbezahlten Arbeit in der Schweiz auf über 400 Milliarden Franken. Erziehung, Betreuung, Pflege und Hausarbeit: Mit der sogenannten Care-Arbeit ist das Sorgen und Sich-Kümmern gemeint. Auch in Kirchen und religiösen Gemeinschaften ist der An­teil an freiwillig geleisteter Arbeit hoch. Diese Arbeit wird mehrheitlich von Frauen geleistet und gilt als selbstverständlich. Das soll sich ändern: Einige Theologinnen fordern mehr Wertschät­zung und eine Care-zentrierte Wirtschaft. Die Theologin Ina Praetorius diskutiert ihre Vorstelllungen von dieser neuen Ökonomie mit einem Wirtschaftswissenschaftler