Lady Bird

Die 17-jährige Christine nennt sich selbst Lady Bird und besucht eine katholische Schule. Mit ihrer eigenwilligen Art eckt sie an und sie liegt dauernd mit ihrer Mutter im Clinch. Ihr ausgeprägtes Interesse für Kunst soll ihr jedoch den Weg ans College ermöglichen, am liebsten in New York. Weit genug weg von Sacramento, der schrägen Familie und den enttäuschenden, ersten Liebschaften.

Bis hierher liest sich alles wie ein Teenagerfilm von John Hughes aus den 80ern. Und die Hauptfigur mutet auch an wie eine moderne «Pretty in Pink»-Version von Molly Ringwald. Doch Lady Bird ist ein klein bisschen mutiger, sturer und, vor allem, streitbarer als ihre Vorgängerin. Die Wortgefechte, die sie sich mit ihrer Mutter liefert, sind an Schlagfertigkeit und bösem Witz nicht zu überbieten. Auch die Situationskomik, beispielsweise wenn sich die Tochter aus dem fahrenden Auto wirft, um eine Diskussion mit der Mutter zu beenden, machen den Film zu einem besonderen und einzigartigen Zeugnis einer adoleszenten Reise. Mit einer verschrobenen, aber liebenswürdigen Hauptfigur, die viel austeilt, jedoch an sich arbeitet und wächst.

Greta Gerwig, die bisher einem eher kleinen Publikum vor allem durch ihre Arbeit als Co-Autorin und Hauptdarstellerin von und in Indieperlen wie «Frances Ha» (2012) oder «Mistress America» (2015) ein Begriff war, schrieb und inszenierte ihren berührend ehrlichen Debütfilm auf der Grundlage ihrer eigenen Jugenderinnerungen.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

«Lady Bird», USA 2017, Regie: Greta Gerwig, Schauspieler: Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Beanie Feldstein, Verleih: Universal Pictures, http://www.universalpictures.ch, Homepage: http://www.ladybird-film.at

Kinostart: 19. April 2018