kreuz und quer. Satans Rauch

Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus schienen offene Diskussionen wieder möglich. Aber die Reformkräfte sind zunehmend frustriert, weil konkrete Schritte ausbleiben. Letzteres liegt auch an der entgegengesetzten Front: Aus dieser Richtung, die jede Reform unterbinden will, hagelt es Angriffe auf Papst Franziskus – aus dem deutschsprachigen Raum ebenso wie aus den USA und anderen Ländern: Reaktionäre Gruppen – international gut vernetzt – gehen so weit, dem Papst vorzuwerfen, er verbreite selbst Irrlehren, er sei somit ein «papa haereticus». Die Gefolgschaft verweigern sie ihm – denn sie sehen mit dem Reformgeist auch «den Rauch Satans» in die Kirche eingedrungen, wie es schon Papst Paul VI. bald nach dem Konzil formuliert hatte. Diese Angriffe kommen ausgerechnet aus Milieus, die sich unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI. als die einzig «Papsttreuen» bezeichnet hatten. Wer sind diese Gegner des gegenwärtigen Papstes? Was ist ihr Kirchen- und Weltbild? Und von wem werden sie – und aus welchen Gründen – unterstützt?