Kontext. Vor 100 Jahren – Als der Frieden verloren ging

Im Frühling 1919 verhandelten die Siegermächte des Ersten Weltkriegs in Paris über die Nachkriegsordnung. Das unterlegene Deutsche Reich war zu den Besprechungen nicht zugelassen. Als es am 28. Juni in Versailles den Vertrag unterschreiben musste, war die Empörung auf deutscher Seite riesig. Der «Versailler Vertrag» sprach die alleinige Kriegsschuld Deutschland zu und verpflichtete es überdies zu gigantischen Reparationszahlungen. Auch verlor das Deutsche Reich einen Teil seines Territoriums und alle seine Kolonien in Übersee. Der «Schandfrieden» von Versailles weckte auf deutscher Seite den Revanchegedanken. Dies wusste in den folgenden Jahren Hitler für seinen Aufstieg zum Diktator propagandistisch auszunutzen. Weshalb scheiterte das Pariser Friedenswerk in entscheidenden Punkten? Was wären bessere Alternativen gewesen? Und: Welche Lehren lassen sich aus der historischen Erfahrung von 1919 für die Friedenssicherung heute ziehen?