Katholische Welt. Polen und das verschärfte Abtreibungsgesetz

Emilia ist eine junge Studentin als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Sie kommt aus einer ländlichen Region in Polen, ist in einem katholischen Haushalt aufgewachsen. Doch trotz ihres Glaubens möchte sie zu diesem Zeitpunkt kein Kind: Sie will abtreiben. In Polen ist das schon zu diesem Zeitpunkt schwierig. Im Herbst 2020 schlägt dann ein Urteil des polnischen Verfassungsgerichts zum damaligen Abtreibungsgesetz hohe Wellen: Die Richter halten Abtreibungen für verfassungswidrig – sie seien ein Verstoss gegen den Schutz des Lebens. Dies veranlasst ein verschärftes Abtreibungsgesetz, welches de facto einem Abtreibungsverbot gleicht. Die Neuerung spaltet die polnische Gesellschaft. Die Kirche unterstützt das verschärfte Gesetz, gilt sogar als Mitinitiator. Tausende Demonstranten ziehen im ganzen Land auf die Strassen. Sie wollen sich private Entscheidungen wie diese von Kirche und Politik nicht vorschreiben lassen. Auch Emilia demonstriert. Mithilfe einer Organisation war es ihr möglich, abzutreiben. Nun traut sie sich zum ersten Mal, öffentlich über ihre Entscheidung zu sprechen