Katholische Welt. Kriegspropaganda von der Kanzel

Die zentrale Bedeutung des ländlichen Klerus für die staatliche Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg ist in der katholischen Kirche lange Zeit verdrängt worden. Die Pfarrer wurden beispielsweise dazu aufgefordert, die Gläubigen von der Notwendigkeit der Ablieferung von Goldmünzen zu überzeugen, zum Zwecke der Kriegsfinanzierung. Als in immer mehr Orten die Glocken abgeholt wurden, um eingeschmolzen und zu Kanonen verarbeitet zu werden, mussten die Pfarrer um Verständnis werben. Auch für Sparsamkeit mit Lebensmitteln sollten sich die Pfarrer von der Kanzel herab einsetzen. Dies führte zu einem enormen Glaubwürdigkeitsverlust