Katholische Welt. Auf der Suche nach der spirituellen Kraft des Weines

Schon in vorchristlichen Zeiten wurde Wein mit Lebenskraft, Fruchtbarkeit, Freude und Genuss assoziiert. Der Dionysus-Kult war einer der größten und bekanntesten der Antike, im alten Rom huldigte man dem Bacchus jährlich mit einem zweitägigen Fest. Und auch in der Bibel ist Wein nicht nur ein einfaches Getränk, sondern hat eine in unterschiedlichen Facetten auftretende metaphorische und spirituelle Bedeutung, die ihren Höhepunkt beim letzten Abendmahl von Jesus Christus mit seinen Jüngern erfährt.
Im Zuge der Säkularisation habe sich der Wein zu einem vermeintlich elitären Getränk entwickelt, zu dem viele Menschen nur schwer einen Zugang entwickeln können, kritisiert die Theologin Gisela Kreglinger. Dabei sei Wein für alle da – «ein wertvolles Gottesgeschenk, das unsere Beziehung zur Schöpfung tiefgreifend beeinflusst». Sie plädiert dafür, die einfache, reine Freude am Wein wieder zu entdecken.
In diesen Wochen, in denen die Reben geerntet werden, spürt dieses Feature deshalb der spirituellen Kraft des Weines nach