Katholische Welt. Die Gedenkstäte Yad Vashem

Sechs Millionen ermordete Juden. Eine unvorstellbare Zahl, anonym. Jedes einzelne Opfer des Holocaust aus der Anonymität zu holen, das hat sich die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zur Aufgabe gemacht. Eine akribische Arbeit: In den verschiedenen Abteilungen wird alles gesammelt und dokumentiert, was an die Opfer der Shoa erinnert: Briefe, Poesiealben, Puppen, Stickereien, ein Gürtel oder ein Blechnapf. In Yad Vashem befindet sich die weltweit grösste Sammlung jüdischer Fundstücke aus dem Holocaust. Daraus werden die Lebensgeschichten der ehemaligen Besitzer rekonstruiert. Noch können Überlebende selber erzählen, wie Naftali Fürst, der das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und den Todesmarsch nach Buchenwald überlebte. Nach 50 Jahren des Schweigens begann er, seine Geschichte zu erzählen, schrieb ein Buch. Nichts erinnert authentischer und unmittelbarer an die Verfolgung und Ermordung der Juden wie die persönlichen Erzählungen derjenigen, die überlebt haben. Täglich sterben etwa 40 Zeitzeugen. Wie deren Erinnerungen aufrechterhalten und weiterverbreitet werden, darüber berichtet Autorin Elisabeth Möst