Katholische Welt. Klösterlicher «Intensiv-Adventskalender»

Die Idee, die Zeit vor Weihnachten und der Ankunft des Herrn zu strukturieren, die Vorfreude zu steigern und zu fokussieren ist im Advent allgegenwärtig. Mehr als vor jedem anderen Fest wird die Zeit des Wartens besonders gefeiert – und das schon seit vielen Jahrhunderten. Im Stundengebet der Klöster werden die sieben Tage vor Weihnachten, die «golden nights» mit ganz besonderen Texten gefeiert, den sogenannten O-Antiphonen – sieben Kehrverse, die als eine Art klösterlicher «Intensiv-Adventskalender» das Geheimnis der Weihnacht beschreiben, Christus anrufen und um sein Erscheinen in der Welt bitten. Alle sieben Antiphonen beginnen mit einem staunenden «O», einem Ausdruck der freudigen Erwartung auf das Ereignis. Doch sie enthalten auch das Losungswort der letzten Adventswoche: In der richtigen Reihenfolge gelesen ergeben die Schlüsselwörter: ero cras – morgen bin ich da!